Unser Gehirn ist ein Experte darin, Farben mit Erfahrungen und Emotionen zu verknüpfen und dadurch blitzschnell zu entscheiden, ob eine Marke für uns interessant ist. Damit ist Color Branding eines der mächtigsten Werkzeuge, um deinen KundInnen deine persönliche Botschaft zu übermitteln.
Die passenden Farben für das eigene Business auszuwählen ist eine superspannende Aufgabe. Wir hauchen unserem Projekt Leben und Persönlichkeit ein! Doch so aufregend dieser Prozess ist, so herausfordernd kann er auch sein. Denn auf dem Weg zu den passenden Branding Farben gibt es den ein oder anderen Fallstrick, über den wir stolpern können.
Ich möchte dir das gerne an einem Beispiel verdeutlichen.
Stelle dir vor, du hast dich gerade mit deinem absoluten Herzensprojekt selbstständig gemacht: mit dem Vertrieb veganer und nachhaltiger Naturkosmetik. Du steckst voller Ideale, sprudelst über vor Ideen und bist fachlich bestens informiert. Überzeugt von deiner Mission steckst du viel Energie in die Kundenakquise. Doch irgendwie nimmt dein Projekt nicht richtig an Fahrt auf und du schaffst es nicht, die richtige Interessengruppe anzusprechen.
Könnte die Antwort auf dein Problem vielleicht in deinem Branding und den dazugehörigen Farben stecken?
Die Psychologie der Farben
Die Bedeutungen von Farben sind keine Erfindung des Marketings. Vielmehr sind unsere Gefühle im Bezug auf Farben eine Mischung aus biologischer Konditionierung, kultureller Entwicklung und psychologischen Faktoren.
Noch bevor wir in der Lage sind einen Text zu lesen, verknüpfen wir in unserem Gehirn visuelle Eindrücke – wie zum Beispiel eine Farbe – mit positiven oder negativen Gefühlen und Erfahrungen und reagieren dementsprechend. Dadurch entscheiden unsere Brandingfarben zu 90 % wie unsere Marke beurteilt wird.
So auch bei unserem Beispiel, deinem Vertrieb für vegane Kosmetik. Schneller, als du deine Zielgruppe für deine Mission begeistern kannst, hat sie vielleicht aufgrund einer unpassenden farblichen Gestaltung entschieden, dass dein Unternehmen nicht das richtige für sie ist.
Die häufigsten Fehler beim Color Branding
Woran könnte das liegen? Schließlich steckt in einem Business viel Persönlichkeit: all deine bunten Facetten, deine Ideale, deine Frische! Du bist vielleicht quirlig und kommunikativ, lachst gerne und bist ein positiver Mensch. All das willst du in deinem Color Branding vereinen. Deswegen setzt du auf knallige Farben, kombinierst pink und gelb, grün und blau. Es sieht jugendlich und fröhlich aus und sticht aus der Masse hervor. Es passt super zu dir.
Aber passt es auch zu deiner Marke?
Mit deiner Farbauswahl bist du leider in drei der häufigsten Fallen getappt, die es aus meiner Sicht bei der Auswahl der persönlichen Brandingfarben gibt:
1. Du willst dich um jeden Preis von deinen Mitstreitern abheben.
Welche Farben assoziierst du mit veganer Kosmetik, mit Nachhaltigkeit, mit Natürlichkeit? Welcher Farbe würdest du vertrauen, wenn du deinem Körper und der Umwelt etwas Gutes tun möchtest?
Ich wette, die meisten von euch haben Grün- und Brauntöne im Kopf.
Natürlich sollst du deine Konkurrenten nicht kopieren und deiner Marke deine Persönlichkeit und eine individuelle Note einhauchen. Doch manchmal tun wir gut daran, unsere Nische gut zu kennen und deren Gepflogenheiten zu adaptieren. Wie sollen wir sonst in der Unendlichkeit der heutigen Produktpalette gefunden werden? Die Kunst beim Color Branding ist es, deine Einzigartigkeit hervorzuheben und gleichzeitig den Erwartungen deiner KundInnen gerecht zu werden.
2. Du kombinierst zu viel des Guten.
Wer zu viele Farben in die persönliche Palette aufnimmt, läuft Gefahr, dass man sich am Ende an keine der Farben erinnert. Damit hast du eines der Ziele des Color Branding verfehlt, nämlich, deinen Wiedererkennungswert zu steigern. Mit der 60-20-10-Regel bist du besonders dann gut beraten, wenn du dir im Bezug auf deine Farbpalette noch unsicher bist: 60 % deiner Farbgestaltung basiert auf deiner Hauptfarbe, du kombinierst sie mit 20% einer weiteren Farbe und 10% einer dritten. Mit neutralen hellen und dunklen Tönen rundest du das Gesamtbild ab. So vermeidest du ein zu großes Durcheinander.
3. Du machst dir vorab keine Gedanken über deine Markenwerte und deine Zielgruppe.
Ein gelungenes Color Branding ist viel mehr, als deine Marke „hübsch“ zu machen. Mit deinen Farben kommunizierst du schnell und effektiv. Du kannst bewusst die KundInnen ansprechen, für die deine Produkte interessant sind und ihnen klar machen, wofür deine Marke steht.
Wie finde ich meine Brandingfarben?
Vor der Suche nach deinen individuellen Brandingfarben ist es sinnvoll deine Marke besser kennenzulernen. Frage dich also
Je schärfer du deine Zielgruppe und deine Markenwerte zeichnen kannst, desto klarer wird sich ein bestimmtes Farbschema für deinen Brand herauskristallisieren.
Durch verschiedene Studien wissen wir, dass Farben in uns allen ähnliche Gefühle und Assoziationen hervorrufen, abgesehen von einzelnen kulturellen Unterschieden. Damit bieten dir die Erkenntnisse der Farbpsychologie eine gute Orientierung bei der Auswahl deiner Brandingfarben. Wir verknüpfen gelb beispielsweise mit Fröhlichkeit und Leichtigkeit, grün mit Natürlichkeit und Frische, rot mit Leidenschaft und Stärke, schwarz mit Eleganz und Exklusivität und weiß mit Klarheit und Reinheit.
Darüber hinaus können wir mit Wärme und Sättigung der jeweiligen Farbtöne spielen und durch Kombinationen die Aufmerksamkeit auf uns lenken. Damit ergeben sich nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, die Stärke unseres Unternehmens farblich zu unterstreichen.
Was perfektes Color Branding bewirkt
In meiner Aufgabe als Markengestalterin ist es mir wichtig, die Leidenschaft für dein Projekt zum Ausdruck zu bringen, aber auch eine leichte Zuordnung deiner Produkte zu ermöglichen. Denn die perfekten Brandingfarben
- Transportieren deine individuelle Botschaft ohne Worte,
- sprechen exakt deine Zielgruppe an,
- lassen die KundInnen sofort wissen, worum es sich bei deinem Produkt handelt
- heben dich von der Konkurrenz ab und machen deine Brand einzigartig
Im Falle deines Vertriebs für vegane Kosmetik würden wir vermutlich die Menge der verwendeten Farben reduzieren, es würde schlichter und strukturierter werden. Ich würde ich mit dir tüfteln, bis du sowohl deine Marke und deine Botschaft, als auch deine Persönlichkeit im verwendeten Farbschema erkennst. Ich weiß, wie viel Herzblut in deinem Unternehmen steckt – und das darf man auch ruhig sehen!
Wünschst du dir auch Unterstützung auf der Suche nach deinem perfekten Branding und den passenden Farben? Dann schreib mir gerne an mail@inkaburgard.de und wir finden gemeinsam heraus, welche Farben deine Marke am besten unterstreichen!
Alles Liebe
Deine Inka
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